Forks bei Kryptowährungen – Fluch oder Segen?
Kryptowährung ist nun schon seit vielen Jahren in aller Munde und immer mehr Leute beschäftigen sich mit dem Thema und investieren in all das verschiedene digitale Geld.
Da viele Sachen aus dem Alltag unglaublich viel Geld kosten, muss man sich natürlich informieren an welchen Stellen Geld gespart werden kann. Außerdem ist es unglaublich wichtig zu prüfen welche Investments heute noch etwas abwerfen, da auf Grund der Niedrigzinspolitik die Sparguthaben keine großen Erträge mehr bringen. Eine Möglichkeit kann die Investitionen in Kryptowährungen sein.
Derzeit haben viele Investoren auf den nächsten Fork spekuliert um dadurch ohne großen Aufwand Gratisgeld zu erhalten. Wie das genau funktioniert und was ein Fork ist klären wir in diesem Bericht.
Eine bedeutende Begrifflichkeit bei Kryptowährung ist der sogenannte Fork. In diesem Artikel wird eingehend erklärt was das ist und was ein solcher Fork für die jeweilige Kryptowährung bedeutet.
Gerade in Bezug auf den Bitcoin ist das Thema momentan hochaktuell, auch in Anbetracht dessen, dass Bitcoin im Moment eine der wenigen Kryptowährungen ist, die immer noch steigt, anstatt sich nur seitwärts zu bewegen.
Was ist ein Fork überhaupt?
Ein Fork (engl. “Gabelung”) ist allgemein definiert bei der Softwareentwicklung eine Abspaltung von einem ursprünglichen Projekt. Die Quellcodes werden hierbei unabhängig vom Mutterprojekt weiterentwickelt. Dies gibt es auch bei Kryptowährungen in der Form eines Blockchain-Forks. Der Quelltext der jeweiligen Blockchain wird übernommen, jedoch dann eigenständigen Änderungen unterzogen.
Ein bekanntes Beispiel ist hierbei der Litecoin, dessen Entwickler dafür die Bitcoin-Blockchain als Basis nahm, den Code veränderte und somit sein eigenes Kryptowährung-Projekt startete.
Solch ein Fork ist jedes Mal ein äußerst kompliziertes und aufreibendes Unterfangen, da das jeweilige Netzwerk eigentlich darauf angewiesen ist, dass alle Nutzer davon miteinander kompatibel sind.
Es führt zwangsläufig dazu, dass es zu einer Spaltung der Nutzer der Blockchain gespalten wird, beziehungsweise sich Miner auf die beiden Blockchains aufteilen.
Wie kommt es überhaupt zu solchen Forks?
Da eine Blockchain in der Regel ein Open-Source Projekt ist, heißt dies, dass prinzipiell jeder daran Veränderungen vornehmen kann – Auch um ein komplett eigenes Projekt zu starten.
Doch auch um die ursprüngliche Blockchain immer weiter zu verbessern, müssen regelmäßig mehr oder minder kleine Veränderungen im Protokoll vorgenommen werden. Nicht immer ist die Community mit solchen Änderungen völlig einverstanden und schon ist ein Fork und somit eine Spaltung entstanden.
Was ist ein Soft Fork?
Bei einem Soft Fork werden im Blockchain-Protokoll lediglich einzelne Blocks ungültig gemacht. Dies hat den Vorteil, dass die Blockchain abwärtskompatibel ist.
Das heißt, dass auch ältere Software trotzdem nach wie vor mit dem Protokoll arbeiten kann, ohne dass Kompatibilitätsfehler auftreten.
Was ist dann ein Hard Fork?
Der Hard Fork ist da ein ganzes Stück radikaler und auch der Grund dafür, dass eine Community gespaltet wird.
Denn die Blockchain ist, anders als beim Soft Fork nicht abwärtskompatibel und setzt somit bei allen Benutzern die aktuelle Software-Version voraus. Das liegt daran, dass nicht nur einzelne Blöcke aus dem Protokoll entfernt, sondern vor allem neue hinzugefügt werden.
Eine Spaltung ist also unabwendbar und alle Nutzer der neuen Software werden von denen getrennt, die noch die alte Blockchain minen.
Bitcoin Forks – ein Überblick
Der Bitcoin als die wohl bekannteste Kryptowährung hat einen solchen Hard Fork nun schon einige Male durchgemacht, wodurch neue, eigenständige Kryptowährungen entstanden.
Bitcoin Cash
Bitcoin Cash entstand am 1. August diesen Jahres bei einer Abspaltung von der originalen Bitcoin Blockchain. Hierbei wurde die Blockgröße von einem Megabyte auf 8 Megabyte erhöht und die umstrittene SegWit-Erweiterung in das Protokoll integriert.
Diese Modifikation hatte zur Folge, dass mit Bitcoin Cash nun 8-mal so viele Transaktionen in der selben Zeit durchgeführt werden können. Dieser Schritt war eigentlich auch lange nötig, ist nun aber doch keine Langzeitlösung.
Grund dafür ist das Scaling-Problem, was bedeutet, dass mit der originalen Bitcoin-Blockchain maximal 3 Transaktionen pro Sekunde durchgeführt werden können.
Dieser statische Wert skaliert sich also nicht mit der immer größer werdenden Bitcoin-Community, die immer mehr Transaktionen durchführt. Auch wenn Bitcoin Cash nun 8-mal schneller sein mag, so ist auch hier in absehbarer Zeit das Ende erreicht.
Bitcoin Gold
Seit Anfang November ist nun auch eine weitere Abspaltung von der Originalwährung auf dem Markt.
Im Gegensatz zu Bitcoin Cash soll Bitcoin Gold jedoch kein Konkurrenzprodukt des Bitcoins darstellen, sondern eine Ergänzung.
Bitcoin Gold soll eher eine Vorreiterrolle für zukünftige Bitcoin-Updates spielen und außerdem möglichst nah am Kernalgorithmus bleiben.
Jedoch will Bitcoin Gold nicht das für diesen November anstehende 2X-Update durchführen. Dafür wird aber der Mining-Algorithmus gewechselt werden, was zur Folge hat, dass die Coins wie bei Etherium nun auch einfach mithilfe von Grafikchips gemined werden können. Somit soll eine Zentralisierung vermieden werden.
Bitcoin Silber
Bitcoin Silver ist die wohl jüngste Abspaltung vom Bitcoin und soll die ganze Geschichte noch mehr dezentralisieren. Die geplante Kryptowährung soll auch für jedermann in dritte Welt Ländern erschwinglich sein und angeblich auf einer Blockchain laufen, die so schnell wie die von Ethereum ist. Nach darauffolgenden Updates sollen tausende von Transaktionen pro Sekunde möglich sein, was große, etablierte Transaktionsdienstleister, wie Visa in den Schatten stellen würde.
Das ganze Projekt steckt jedoch noch in den Kinderschuhen und noch findet das Initial Coin Offering dafür statt, in das jeder investieren kann. Die ersten Coins sollen Ende November handelbar sein, eine eigene Wallet soll im ersten Quartal des nächsten Jahres verfügbar sein. Im nächsten Juli wird dann über die weitere Entwicklung des Bitcoin Silber gesprochen.
Kryptowährung Forks: Ein zweischneidiges Schwert
Forks haben ihre guten aber genauso ihre schlechten Seiten, dies hat man spätestens dieses Jahr beim Bitcoin deutlich zu spüren bekommen. Einerseits sind Forks nützlich und nötig, da nur so die Blockchain weiterentwickelt wird und der immer mehr wachsenden Community standhalten kann. Gerade beim Bitcoin haben wir eben das Problem, dass trotz so vieler Benutzer nur eine stark begrenzte Anzahl an Transaktionen in einer bestimmten Zeit durchgeführt werden können.
Dies stellt die Benutzer vor die Wahl sich entweder mit der eigenen Transaktion in eine immer größer werdende Warteschlange einzuordnen oder eine Transaktionsgebühr zu zahlen. Diese Transaktionsgebühr skaliert sich jedoch mit der wachsenden Community, was schnelle Transaktionen mit Bitcoin immer teurer werden lässt.
Jedoch ist ein Fork jedes Mal eine nervige Angelegenheit für die Investoren einer Kryptowährung, da sie sich anpassen müssen. Um zum Beispiel beim Bitcoin Cash Fork dieselbe Menge an Bitcoin Cash zu erhalten, wie man “echte” Bitcoins besitzt, musste man sichergehen, dass man erstens wirklich über einen eigenen privaten Schlüssel verfügt.
Zweitens musste man sich aber auch informieren, ob der eigene Anbieter die zukünftige Währung denn überhaupt führen möchte. Denn manche Dienstleister, wie zum Beispiel Coinbase lehnen Bitcoin Cash kategorisch ab. Wer zum Zeitpunkt der Spaltung dort seine Bitcoins hatte, wäre komplett leer ausgegangen.
Bittrex.com hat bis jetzt alle neuen Bitcoin-Währungen unterstützt, bis auf Bitcoin Silber. Wenn du also deine Bitcoins auf dieser Börse gelagert hast und es käme zu einem Fork hättest du Gratis Bitcoins auf dein Wallet erhalten.
Vorher musst du natürlich Bitcoin auf deinem Webwallet bei der jeweiligen Exchange vorrätig haben, denn nur dann kann und wird dir der gleiche Betrag an Bitcoin gutgeschrieben. Eine ausführliche Anleitung wie du Bitcoin kaufen kannst, findest du bei Coin-hero.de.
Genau aus solchen Gründen muss jeder Hard Fork gut geplant und vor allem gerechtfertigt sein. Gerade die Bitcoin Community ist mittlerweile schon ziemlich genervt von den ständigen Abspaltungen vom Bitcoin, da nun innerhalb eines halben Jahres gleich drei Hard Forks stattfanden.