Braucht man wirklich ein Impressum?

Beim Aufbau einer Webseite gibt es einen Bereich, der schon in der Vergangenheit für kontroverse Debatten gesorgt hat. Sind erst einmal alle guten und wichtigen Inhalte eingefügt und steht die interne Verlinkung, wird es Zeit, die Webseite für die Öffentlichkeit verfügbar zu machen. Vorher muss jedoch ein Impressum und eine Datenschutzerklärung eingefügt werden. Während der Datenschutz bedingt durch die recht neue DSGVO noch ungewohnt ist, hat das Impressum schon immer den einen oder anderen Webmaster verärgert. Schließlich werden hier empfindliche Daten angegeben. Aber muss man nun eigentlich ein Impressum verwenden und warum?

Das Impressum – Verpflichtend laut dem deutschen Telemediengesetz

Generell gibt es keine Grauzone. Wer in Deutschland eine Webseite betreibt, der muss auch ein Impressum zur Verfügung stellen. Das gilt auch dann, wenn die Webseiten auf einem ausländischen Server gehostet werden, sich aber eindeutig an ein deutsches Publikum wenden. Es hilft also nicht, wenn man versucht, einfach amerikanischen Webspace zu mieten, um die Regelungen für den Datenschutz oder des Impressums auszuhebeln. Das ist ebenfalls im Gesetz geregelt und entsprechend wichtig ist es, dass man sich darauf einstellt, dass es bei einem Verstoß zu Abmahnungen kommen kann. Es gibt sogar Anwälte im Internet, die sich alleine darauf spezialisiert haben, Webseiten ohne ein Impressum oder ohne die vorgeschriebene Datenschutzerklärung abzumahnen. Die Kosten dafür können mühelos in die Hunderte Euro gehen.

Neben dem Impressum ist die Datenschutzerklärung nämlich ein weiterer Punkt, der bei der Erstellung einer Webseite beachtet werden muss. Hat man sich schon entschieden, dass man das Impressum erstellen will, sollte man diesen Bereich auch direkt abdecken. Seit der Einführung der DSGVO in der EU ist es nämlich verpflichtend, dass die Betreiber der Webseiten darauf hinweisen, wofür die Daten genutzt werden und welche Cookies von Dritten auf der Seite aktiv sind. Darüber hinaus klärt man die Besucher darüber auf, dass sie das Recht haben, sich Auskunft über ihre gespeicherte Daten zu holen und diese im Zweifel auch löschen zu lassen. Zum Glück bieten die meisten Content Management Systeme und Shop-Systeme inzwischen einfache Plugins an, mit denen diese Seiten hinzugefügt werden können. Im Fall von WordPress oder Shopify braucht es zum Beispiel nur wenige Klicks, ehe die Vorgaben erfüllt sind.

Impressum und Datenschutz als eine Chance verstehen

Statt sich darüber zu ärgern, dass ein Impressum mit den eigenen Daten erstellt werden muss, sollte man diesen Umstand als eine Chance verstehen. Das Vertrauen der Benutzer im Internet ist beinahe nirgendwo so hoch, wie es in Deutschland ist. Das liegt auch daran, dass die Benutzer hier viele Möglichkeiten haben, sich anzuschauen, ob ein Shop ein seriöses Angebot ist. Gleichzeitig sinkt das Vertrauen in Anbieter aus den USA oder aus China, die oftmals unseriöse Angebote haben und dann nicht einmal über ein Impressum ausfindig gemacht werden können. Genau hier kann man beweisen, dass man besser ist als diese Anbieter – selbst wenn die eigenen Preise minimal höher sind.

Ein gutes Impressum und ein Hinweis auf den Datenschutz erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verbraucher im eigenen Shop bestellt. Daher ist es so wichtig, dass die eigenen Daten nicht nur korrekt sind, sondern auch entsprechend gepflegt werden. So entgeht man nämlich nicht nur einer Abmahnung durch Anwälte oder einen Mitbewerber, sondern sichert sich auch das Vertrauen der Kunden, die einen guten Shop im Internet suchen.